AMY

Bildschirmfoto 2015-07-31 um 20.06.31Foto: Bryan Adams

Musik ist wohl eines der wenigen Dinge im Leben, die uns auf so einfache Art und Weise berührt und mit Glück erfüllen kann.
Sie scheint ständig präsent, begleitet uns in fast allen Lebenslagen und wir verbinden sie mit persönlichen Ereignissen, die wir mit ganz besonderen Gefühlen implizieren. Für mich war Musik nie eine Lebenseinstellung, wie es vielleicht für viele andere ist, aber die Lieder von Amy Winehouse haben mich stark berührt und ich konnte mich mit ihrer Musik irgendwie identifizieren. Ich war oder bin glücklich, wenn ich ihre Lieder höre und der Sound ihrer Stücke verzaubert mich immer wieder aufs neue.

Vor 4 Jahren starb ein außergewöhnlicher Mensch mit einer einmaligen Begabung, der mit seiner Stimme Menschen in den Bann ziehen konnte, wie kaum ein anderer. Amys Musik war echt und unverfälscht, etwas, was in der heutigen Musikindustrie nur selten zu finden ist. Der Regisseur Asif Kapadia hat eine Dokumentation über die viel zu jung gestorbene Künstlerin gedreht, die den Namen „Amy“ trägt, wie das kleine Mädchen mit der Wahnsinnsstimme, dass sie damals war. Ich habe mir die Dokumentation angesehen und normalerweise treffen mich Filme fast nie. Ich glaube in meinem ganzen Leben habe ich vielleicht 1 oder 2 mal wegen eines Filmes eine Träne vergossen und es hat mich noch nie ein Kinobesuch so mitgenommen, wie dieser. Der Anfang zeigt die 14 jährige Amy, wie sie an dem Geburtstag ihrer besten Freundin den Song Happy Birthday singt. Man ist fast erschrocken, als man die Stimme des Mädchens hört, denn sie singt mit solcher Kraft, als wäre Sie eine 70 Jahre alte Soul Sängerin, die schon alle Facetten des Lebens kennenlernen durfte. Ab da an dokumentiert der Film den musikalischen Werdegang der Künstlerin. Der Regisseur sammelte dafür alte Filmaufnahmen und Bilder, die Amy oder ihre Freunde immer wieder aufnahmen. Als neue Quelle verwendete er Tonaufnahmen von Angehörigen, die als Voice -over in bestimmten Szenen benutzt wurden. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht viel zum Inhalt sagen, damit ich nicht alles vorweg nehme, falls ihr euch den Film noch anschauen möchtet. Vielmehr geht es hierbei um die Wirkung des Films und meine Meinung darüber. Kapadia verwendete in seiner Dokumentation Aufnahmen der Künstlerin, die extrem Privat waren und dem Zuschauer Amy sehr nahe bringen, fast so als hätte man ihre Erfahrungen und Erlebnisse selbst durchlebt. Er lässt einen in die Gefühlswelt der Musikerin eintauchen und man wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hoffnungsschimmer für diesen extrem sensiblen und verletzlichen Menschen. Ich denke, dass der Regisseur die Wirkung, die er beim Kinosucher erzeugen wollte erreicht hat, mit welchem Sinn jedoch ist eine andere Frage. Im Film wird mehrmals stark betont, dass nicht nur Amys Drogen und Alkoholprobleme, sondern auch der enorme Druck des Erfolgs zu ihrem Tod beitrugen. Durch Ihre polarisierende Art war die Künstlerin gefundenes Fressen für die Presse , die auf einen sensiblen Menschen und dessen Probleme keine Rücksicht nimmt. Wichtig ist dabei lediglich möglichst viel über das Privatleben des Künstlers zu veröffentlichen und das war in Amys Fall für alle Klatschblätter sehr interessant. Deshalb ist meine Meinung über die Dokumentation geteilt und auch wenn es der Regisseur geschafft hat, mich zu berühren, weiß ich nicht ob das was er geschaffen hat in dem Sinne der Künstlerin gewesen wäre. Natürlich versucht der Film das Werk der Sängerin zu Ehren und zeigt auf wie stark sie für Ihren Erfolg leiden musste, jedoch in sehr privater Art und Weise. Das ist meiner Meinung nach genau das, was Amy nicht gewollt hätte. Genau die Aufnahmen, bei denen ich mich stark mit ihr verbunden fühlte, hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen. Denn eigentlich ist es genau das, was die Presse mit der Künstlerin erreichen wollte.Profit aus ihrem oft traurigen Privatleben schlagen.

Ich habe hier möglichst gut versucht meine Gefühle und Meinung über den Film aufzuschreiben. Ich denke auch, dass Asif Kapadia eine einzigartige Dokumentation geschaffen hat, dennoch wollte ich diese Gedanken mit euch teilen. Was denkt ihr über den Film, falls ihr ihn schon gesehen habt ?! Und falls nicht, dann möchte ich ihn euch auf keinen Fall vorenthalten.

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3 Antworten zu AMY

  1. Andrea Alms schreibt:

    Sehr schön geschrieben deine Rezension;-)
    LG Mama

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  2. Jennie schreibt:

    Wundervoller Post! Ich muss mir den Film auf jeden Fall noch ansehen. Mir geht es ähnlich, mit Amys Musik konnte ich mich auch identifizieren. Sie ist einfach nicht so Mainstream, das mochte ich sehr an ihr und ihrer Musik.

    Liebe Grüße
    Jennie 🙂

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